Sechster Strategiebereich der EMA-Netzwerk-Strategie

Nachhaltigkeit und Operative Exzellenz

Mo, 08.03.2021
Im sechsten Teil der folgenden Blogreihe zur Netzwerk-Strategie der EMA (European Medicines Agency) stellen wir Ihnen den letzten der insgesamt sechs strategischen Bereichen vor, der von der EMA und den HMA (Heads of Medicines Agencies) benannt wurden.

Die Nachhaltigkeit des Netzwerkes und der zuständigen Behörden ist ein Schlüssel zum Erfolg, sowohl für die öffentliche Gesundheit als auch für den Forschungsstandort Europa. Um diese Nachhaltigkeit zu gewährleisten, müssen ausreichende Ressourcen in finanzieller und humaner Dimension in Form von Kompetenzen und Fähigkeiten vorliegen. Dies spiegelt sich in den fünf strategischen Zielen wider, die das Strategie-Papier für diesen Themenbereich benennt:

1. Ausbau der wissenschaftlichen und regulatorischen Fähigkeiten und Kapazitäten im Netzwerk;

2. Streben nach operationaler Exzellenz, aufbauend auf der vorliegenden Strategie;

3. Erreichen eines finanziell nachhaltigen Modells für das Netzwerk;

4. Entwicklung einer Digitalstrategie, um die digitale Transformation zu steuern;

5. Schnellere, adäquate und konsistente Antwort auf neue Bedrohungen der human-öffentlichen und tiermedizinischen Gesundheit.

Ein Kernelement der Nachhaltigkeit ist die Optimierung der bestehenden Prozesse. Diese werden an der pharmazeutischen Strategie der EU-Kommission ausgerichtet (wir berichteten) und insgesamt eine regulatorische Verbesserung erfahren. Der Strategie zufolge kann dies insbesondere durch die Arbeitsteilung zwischen den verschiedenen Behörden sowie einer Datenstandardisierung und -austausch erreicht werden. Außerdem sollen bürokratische Hürden durch eine gemeinsame Arbeitsgruppe aus HMA- und EMA-Mitarbeitern identifiziert und abgebaut werden. Anknüpfend an die vorangegangenen Blogbeiträge zur Netzwerk-Strategie der EMA, bezieht sich auch die Nachhaltigkeit auf diese strategischen Handlungsfelder, besonders den Auf- und Ausbau von IT-Kompetenzen und der notwendigen Infrastruktur.

Neben dem Aufbau dieser Kompetenzen bestehen weitere Herausforderungen, die im Themenbereich der Nachhaltigkeit genannt werden. Unter anderem sind dies:

• Implementierung der Veterinärmedizin und Regularien zu klinischen Studien in diesem Rahmen;

• Sicherstellung eines Finanzierungsmodells für das Netzwerk, besonders im Hinblick auf die Rekrutierung von qualifiziertem Personal;

• Datenkonsistenz für medizinische und weitere, relevante Aspekte.

Im Hinblick auf die Gesamtstrategie wird klar, dass alle Felder miteinander vernetzt sind und sich gegenseitig beeinflussen. Operativ wird die 5-Jahres Strategie in die tägliche Arbeit der Behörden eingebunden und dort kontinuierlich weiterentwickelt. Auf EU-Ebene soll zudem ein Monitoring installiert werden, welches nach 18 Monaten einen Review veröffentlichen wird, in welchem der Stand der Implementierung der Netzwerk-Strategie dargestellt werden soll.

Autor: Sebastian Marben, M. Sc. 

nach oben