Personalisierte Medizin: Kostentreiber oder Effizienzmaschine?
Mo, 18.05.2015
Personalisierte Medizin: Kostentreiber oder Effizienzmaschine? Während die Medikamentenkosten für stärker individualisierte therapeutische Ansätze weiter zu steigen scheinen, sind die kostensparenden Effekte einer gezielteren Behandlung im Sinne einer personalisierten oder stratifizierten Medizin bislang nicht Gegenstand der Diskussion. Nun hat sich Doktor Victor Dzau, der Präsident des US-amerikanischen Instituts für Medizin in einem Beitrag für das englische Fachblatt Lancet zu Wort gemeldet und dort die Ergebnisse einer Simulationsstudie präsentiert. Demnach ergeben sich Einsparungen für das amerikanische Gesundheitssystem von über 600 Milliarden $, wenn es mit personalisierten Interventionen gelingt, die Inzidenz von sechs häufigen Erkrankungen wie zum Beispiel Diabetes oder KHK um 10 % zu senken. Der verfolgte Ansatz rechnet also den zukünftigen gesellschaftlichen Benefit auf der Basis von Wirksamkeit aus und ergänzt die Diskussion um hohe Entwicklungskosten um einen interessanten Nutzenaspekt.