Kinder sind mehr als nur unsere Zukunft - Nachwuchs als Heilmittel gegen Stress

Mi, 28.09.2016
Der kürzlich erschienene jährliche Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK) hat neue interessante statistische Fakten hervorgebracht. Es habe sich gezeigt, dass Versicherte mit Nachwuchs im Jahr 2015 2,3 Tage weniger als ihre kinderlosen Kollegen krankgemeldet waren. TK Vorsitzender Dr. Jens Baas führt diese Erkenntnis darauf zurück, dass der Nachwuchs stressreduzierend auf seine Eltern wirke und so die bekannte gesundheitsschädigende Wirkung von Stress reduziere. Wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt der Gesundheitsreport allerdings nicht, da keine Fehltage der Versicherten aufgrund von Erkrankungen des Kindes in die Statistik einfließen.  Des Weiteren lässt sich aus dem Gesundheitsreport der TK herauslesen, dass kinderlose Versicherte öfter in befristeten Anstellungen tätig seien als ihre Kollegen mit Nachwuchs. Sicherlich legt dies nahe, dass berufliche Unsicherheit einen entscheidenden Einfluss auf die Familienplanung ausübe. Auch zeige der Report, dass ein Großteil der Kinder über ihre Mütter mitversichert sei, was sich dadurch erklären lasse, dass Frauen sich immer häufiger zu Hauptverdienern der Familien entwickeln würden oder dass zumindest das Ressort  „Gesundheit in der Familie“ in die Verantwortung der Frauen falle, so Dr. Baas.

Neben all diesen positiven Erkenntnissen und Veränderungen zeigen sich auch einige besorgniserregende Zahlen. Die Zahl der Krankschreibungen aufgrund von psychischen Erkrankungen im mittleren Erwachsenenalter ist erneut gestiegen. TK Vorsitzender Dr. Bass macht für diese Entwicklung eine unzureichende betriebliche Gesundheitsvorsorge verantwortlich. Heutzutage sei im Hinblick auf eine wachsende Arbeitsbelastung ein regelmäßiges Feedback und eine entsprechende Wertschätzung am Arbeitsplatz essentiell für den einzelnen Arbeitnehmer. Ergänzend gibt Arbeitsmediziner Dr. Jumpertz  zu bedenken, dass die Gesundheit heutzutage immer intensiver mit dem Arbeitsplatz verbunden sei.

Neben dem ergonomischem Bürostuhl und einer Lesebrille sollte also in der heutigen Zeit auch die Aufmerksamkeit für das seelische Wohlbefinden des Arbeitnehmers ein Kernbestandteil der betrieblichen Gesundheitsvorsorge sein, da körperliche und seelische Belastungen im beruflichen Alltag gleichermaßen auftreten und Quellen möglicher Invalidität sein können.

 

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