Inflation des „gelben Scheins“ - neues Hoch bei Krankmeldungen erreicht

Wie kürzlich in der Onlineausgabe der  Süddeutschen zu lesen waren, wurde im ersten Halbjahr 2016 ein neuer Höchststand an Krankmeldungen verzeichnet. Laut Analyse des Versicherers DAK  betrug der krankheitsbedingte Ausfall  der ersten beiden Quartale rund 4,4% und stellt somit eine erneute Steigerung um 0,3% dar. Werte, die zuletzt in den 90er Jahren verzeichnet wurden. Ursächlich für diesen Trend scheint eine starke Zunahme der Krankschreibungen aufgrund von psychischen sowie muskuloskelettalen Erkrankungen zu sein.

Erkrankungen des Muskel- bzw. Skelettsystems, wie Rückschmerzen, sind jedes Jahr für Kosten in Höhe von ca. 8,4 Mrd. Euro verantwortlich, von welchen insgesamt 85% auf durch Arbeits- und Erwerbsunfähigkeit bedingte Produktivitätsausfälle zurückzuführen sind. Durchschnittlich habe die Arbeitsunfähigkeitsdauer 12,3 Tage betragen, wobei sich die psychiatrischen Krankheitsbilder mit einer Erkrankungsdauer von 35 Tagen als Spitzenreiter noch vor den Krebserkrankungen mit 32 Tagen platziert hätten, so die Autoren. Des Weiteren habe die jüngste Analyse gezeigt, dass ein Gradient in Bezug auf die krankheitsbedingten Fehltage zwischen Ost- und Westdeutschland bestehe. So seien die Arbeitnehmer im Osten der Republik im Vergleich zu ihren Kollegen im Westen um 32% häufiger aufgrund von Krankheit der Arbeit ferngeblieben. Diese zu beobachtenden Entwicklungen sind für den Wirtschaftsstandort Deutschland von enormer Bedeutung, da sich das Prädikat „Exportweltmeister“ sicherlich nur mit einer gesunden und arbeitsfähigen Bevölkerung verdienen lässt. Die staatlichen Institutionen sind gefordert, auch weiterhin und verstärkt einen Rahmen für die präventive Verhütung von Erkrankungen zu schaffen und so die Entstehung der Krankheit, und in der Folge den Arbeitsausfall, bereits im Keim zu ersticken.

 

Alles weitere: http://www.sueddeutsche.de/politik/fehltage-deutsche-melden-sich-immer-haeufiger-krank-1.3106677

 
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