Glaubt man Allergans CEO, Brent Saunders, handelt es sich bei dem aktuell besten pharmazeutischen Markt um den der medizinischen Ästhetik. Das überrascht nicht, denn Allergan ist ein führendes Pharmaunternehmen auf diesem Gebiet. Dennoch ist diese Aussage nicht völlig aus der Luft gegriffen. Der Markt ist nicht nur global schnell wachsend, zudem werden viele Produkte und Dienstleistungen nur gegen eine direkte Bezahlung angeboten. Diese strategische Ausrichtung schützt Pharmaunternehmen gegen Ansprüche Dritter und deren Preisdruck. In den letzten Jahren hat der Dubliner Arzneimittelhersteller Allergan Marktentwicklungen fortlaufend beobachtet und dabei mit entsprechender Weitsicht gehandelt. Im Jahr 2015 schloss Allergan die Veräußerung seiner globalen Generika-Einheit für 40,5 Milliarden US-Dollar an den israelischen Arzneimittelhersteller Teva ab. Diese Geschäftsstrategie ermöglichte es Allergan, sein Portfolio auf Produkte des Marktes der medizinischen Ästhetik zu erweitern, wie zum Beispiel der Erwerb der Schlüsselkomponente Kybella von Kythera in Höhe von 2,1 Milliarden US-Dollar, zur Behandlung eines Doppelkinnes, oder den jüngsten Kauf von Zeltiq, dem Marktführer in Körperkonturierung für 2,47 Milliarden US-Dollar. Laut dem Pharma-Analyst Jason Gerry wächst der Markt der medizinischen Ästhetik insbesondere im Bereich der Toxine, wie Botox und im Bereich der Auffüller. Dies steht im Einklang mit den Produkten der medizinischen Ästhetik von Allergan: Botox verzeichnete ein Wachstum von 13% gegenüber dem Vorjahreszeitraum sowie 18% für den Auffüller Juvederm. Nur Kybella hat sich noch nicht bezahlt gemacht und bisher nur ein Drittel des Kaufpreises erwirtschaftet, wenn auch der Umsatz noch steigend ist. Darüber, ob der Markt der medizinischen Ästhetik generell erfolgsversprechend bleibt, wird weiterhin spekuliert.