„Individualisierte Medizin durch Medizintechnik“ – SKC ist Co-Autor beim acatech-Positionspapier zu Handlungsempfehlungen für Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft

Fr, 20.10.2017
Zur Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Biomedizinische Technik (DGBMT) und der 3-Länder-Tagung der Deutschen Gesellschaft für medizinische Physik (DGMP) im September 2017 wurde das Positionspapier „Individualisierte Medizin durch Medizintechnik“ der Deutschen Akademie für Technikwissenschaft (acatech) veröffentlicht. Das Experten- und Gutachtergremium aus den Bereichen Biomedizin, Ethik, Recht, Regulation und Ökonomie, unterstützt vom geschäftsführenden Gesellschafter der SKC Beratungsgesellschaft, Prof. Dr. Matthias P. Schönermark, geht vor dem Hintergrund einer stetig alternden, von chronischen und Mehrfacherkrankungen geprägten Gesellschaft, der verstärkten Nachfrage nach Präventionsleistungen und der Tendenz, die individuelle Patientenorientierung immer stärker in den Fokus zu stellen, auf den Bedeutungszuwachs und die Herausforderungen individualisierter Medizin durch Medizintechnik ein. Prioritär diskutiert wurden u.a. medizintechnische Innovationen als fester und notwendiger Bestandteil einer qualitativ hochwertigen und wirtschaftlichen Gesundheitsversorgung sowie der Einfluss der Digitalisierung auf ethisch-rechtlich, ökonomische und regulatorische Herausforderungen.

Die vom Gremium ausgesprochenen Handlungsempfehlungen für eine zukunftsgerichtete individualisierte Medizin durch und mithilfe von Medizintechnik adressieren dabei vier grundlegende Ebenen:

  1. Forcierung von Grundlagen(-forschung) für den Einsatz individualisierter Medizin: Darunter wird die bedarfsorientierte Weiterentwicklung und Implementierung der Digitalisierung in die Medizin als grundlegende Voraussetzung der individualisierten Medizin, die systematische Entwicklung, Erprobung und Validierung von Patientenmodellen sowie wissensbasierten Informations- und Ratgebersystemen sowie die Erforschung neuer Materialien und Produktionstechniken im Kontext individualisierter Medizin verstanden.

  2. Förderung von Innovationsprozessen: Zentrale Elemente dieser Dimension sind die Stärkung und Etablierung von interdisziplinären und interinstitutionellen Kollaborationen in Form von regionalen Translationszentren und die Etablierung eines nationalen Gremiums, das die Definition von Kriterien bzw. Leitlinien für die Wirksamkeits-, Qualitäts- und Nutzenbewertung individualisierter medizintechnischer Produkte und Verfahren zum Auftrag hat.

  3. Schaffung adäquater organisatorischer Voraussetzungen: Empfohlen wird der Zusammenschluss der medizintechnischen Forschungs- und Translationsaktivitäten in Form eines virtuellen nationalen Zentrums für individualisierte Medizintechnik und damit die Bündelung des großen, jedoch momentan fragmentierten Potentials der Medizintechnik in Deutschland. Zudem wird die Einrichtung eines Fachkollegiums Medizintechnik der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Weiterentwicklung von Förderprogrammen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zur individualisierten Medizin sowie Strukturanpassungen des Gesundheitswesens empfohlen, um Nutzen- und Kostenbewertungen sowie Erprobungen von Medizintechnik im Bereich individualisierte Medizin durchführen zu können.

  4. Stärkung von Begleitforschung und Öffentlichkeitsarbeit: Zuletzt wird Handlungsbedarf beim Ausbau strukturbegleitender Forschung in den Bereichen Regulierung, Ökonomie, Erstattung, Versorgungsforschung und Akzeptanz von individualisierter Medizin durch Medizintechnik in der Gesellschaft gesehen.


An dem Positionspapier „Individualisierte Medizin durch Medizintechnik“ manifestiert sich einmal mehr, dass das Zukunftsfeld Digitalisierung innovative und disruptive Eigenschaften zugleich besitzt. Durch sie entstehen neue, vernetzte Lösungen in interdisziplinären Kooperationsgemeinschaften, wodurch Prävention, Diagnose und Therapie sowohl qualitativ als auch wirtschaftlich einen Quantensprung erfahren können. Gleichzeitig wird ihr disruptiver Charakter erkennbar, wenn sich Anzahl, Art und Machtverhältnisse der Marktteilnehmer transformieren, sich Stellenwert und Funktion von Patienten und deren Daten maßgeblich verändern, bisherige Wertschöpfungsmechanismen auf den Kopf gestellt werden und das bis dato starre regulatorische Korsett Risse bekommt.

Weitere Informationen finden Sie unter:

http://www.acatech.de/fileadmin/user_upload/Baumstruktur_nach_Website/Acatech/root/de/Publikationen/Stellungnahmen/acatech_POSITION_Indiv-Medizintechnik_WEB.pdf

http://www.acatech.de/fileadmin/user_upload/Baumstruktur_nach_Website/Acatech/root/de/Publikationen/Stellungnahmen/acatech_Kurzfassung_POSITION_Indiv-Medizintechnik.pdf

http://www.acatech.de/de/ueber-uns/profil.html

 

 

 

 
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