Patientensicherheit basiert auch auf der Sicherheit der IT-Infrastruktur im Gesundheitswesen – „Lessons learned“ aus einem Cyberangriff gegen den britischen NHS
Die NHS Krankenhäuser, welche noch am Weitesten von dem Ziel einer papierlosen Medizin entfernt sind, waren in der Lage, mit der Situation umgehen zu können, wohingegen die Praxen, unter denen die meisten keine doppelte Dokumentation mit Papier mehr haben, schließen mussten.
Die britische Presse enthüllte später, dass die meisten Computer mit veralteten Betriebssystemen liefen und das Budget für einen verlängerten Sicherheitssupport gekürzt worden war. Schlecht finanzierte Gesundheitssysteme können Risiken für Patienten bergen, wenn es zu gezielten Angriffen auf die IT-Infrastruktur kommt.
Alle Mitarbeiter im Gesundheitswesen haben nun eine Verantwortung, sich gegenseitig über diese aufstrebende Gefahr zu unterrichten und zu verlangen, dass Gelmittel zur Verfügung gestellt werden, damit gesichert ist, dass die Software, die wir nutzen, genauso aktuell ist, wie die Medikamente, die wir verschreiben“ schreiben die Ärztinnen Rachel Clarke and Taryn Youngstein in einer „Perspective“ in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine.
Die Digitalisierung der Medizin hat ihre klaren Vorteile darin, die Alltagsarbeit für Ärzte und Gesundheitspersonal zu erleichtern und zur Patientensicherheit beizutragen, Aber sie ist kein Allheilmittel. Es braucht neue Überlegungen in Bezug auf digitale Sicherheit und auch eine neue finanzielle Budgetierung, um auf dem neuesten Stand in Fragen der Sicherheit der IT-Systeme zu sein.
Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMp1706754