Markteinschätzung zur Digitalisierung im Gesundheitswesen - BKK-Gesundheitsreport 2017 offenbart: Versicherte wünschen mehr Digitalisierung
Die Umfrage zeigt, dass BKK-Versicherte eine zunehmende Digitalisierung von Verwaltungsprozessen wünschen. Die digitale Übermittlung von Meldungen an die Krankenkasse würden demnach rund 58% der Befragten nutzen wollen. Ebenso würden rund 65% im Krankheitsfall den Krankenschein per Mail oder App übermitteln wollen. Skeptisch sind die Befragten allerdings, was Gesundheitsmonitoring und Wearables angeht. Nur 15,5% würden „Sensoren in Alltagsgegenständen, die permanent die Gesundheit überwachen“ potentiell nutzen.
Einigkeit unter den Befragten besteht im Punkt Datensicherheit. 80% halten demnach den Datenschutz im Bereich Digital Health für sehr wichtig. Unter den Befragten, die mindestens vier verschiedene Krankheiten haben, liegt die Zustimmung hierzu sogar bei 90%. Das meiste Vertrauen im Umgang mit den Daten wird mit rund 75% Hausärzten zugesprochen. Private Unternehmen hingegen gelten nur bei 14,4% als vertrauenswürdig. Allerdings vertrauen Männer unter 30 mit 29% privaten Unternehmen deutlich mehr. Etwa ein Drittel aller Befragten gibt an, dass momentan noch nicht ausreichend für den Datenschutz getan wird.
Das Statistik-Portal Statista geht von einem zu erwartenden jährlichen Umsatzwachstum von 19% im eHealth-Sektor aus und legt in der Analyse sogar einen Schwerpunkt auf Monitoring und Wearables. Vor dem Hintergrund des im BKK-Gesundheitsreport beschriebenen, vergleichsweise geringen Nutzungspotentials für diese Produkte stellt sich nun allerdings die Frage, ob der Markt für diese zum jetzigen Zeitpunkt überschätzt wird und die Prognose nach unten korrigiert werden muss.
Die vollständigen Ergebnisse der Befragung sind im BKK Gesundheitsreport 2017: Digitale Arbeit - Digitale Gesundheit nachzulesen.
VON Dipl.-Kauffrau Heike Kielhorn-Schönermark, Gründerin und geschäftsführende Gesellschafterin, SKC Beratungsgesellschaft mbH
Weitere Quellen:
Statista: ehealth - Deutschland
Ärzteblatt: Digitale Gesundheit - Versicherte wollen nicht alle Angebote nutzen