Kritik an der Nutzenbewertung im AMNOG-Verfahren – Wird AMNOG 2018 überarbeitet?
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Obwohl laut GKV-Spitzenverband von 2012 bis 2016 durch dieses Verfahren insgesamt EUR 2,85 Milliarden eingespart werden konnten, stiegen die Kosten der Kassen für Arzneimittel konstant an. Ein Vergleich der ersten drei Quartale der Jahre 2016 und 2017 zeigt einen erneuten Anstieg um 2,48%. Deshalb wird von verschiedenen Seiten eine Überarbeitung des bestehenden Systems gefordert.
Der GKV-Spitzenverband verlangt in diesem Kontext, dass der nach Patientengruppen differenzierte Zusatznutzen aus dem G-BA-Beschluss sich genauso differenziert im Erstattungsbetrag wiederfinden soll. Prof. Josef Hecken, Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), fordert eine schlechtere Nutzenbewertung, falls keine Angaben zur Lebensqualität vorliegen: „Nach wie vor werden Onkologika überdurchschnittlich gut bewertet. Nur jedem fünften der 88 insgesamt bewerteten Krebsmittel ist kein Zusatznutzen beschieden worden. Aber: Die meisten dieser Therapien bringen den Patienten lediglich ein längeres Leben von im Schnitt drei bis sechs Monaten.“
Der Pharmaverband vfa hebt die verbesserten Behandlungsmöglichkeiten durch die Zulassungen aus dem Jahr 2017 hervor. Das Arzneimittelsortiment wurde um 31 Medikamenten mit neuem Wirkstoff vergrößert. Zudem haben neue Darreichungsformen und Kombinationen die Behandlungsmöglichkeiten erweitert, beispielsweise für kleine Kinder. Kritik äußert der vfa vor allem an der frühen Nutzenbewertung des AMNOG-Verfahrens und bezeichnet es als „einen Prozess […], der ebenso komplex wie kompliziert ist und an mehreren Stellen methodisch fragwürdig“ sei. Vor dem Hintergrund des hohen Kostendrucks entsteht somit die Frage, ob der Gesetzgeber 2018 die Kritikpunkte am AMNOG aufnimmt und das Verfahren überarbeiten wird?
Für alle Fragen rund um Market Access in Deutschland und das AMNOG-Verfahren steht Ihnen die SKC Beratungsgesellschaft mit jahrelanger Erfahrung zur Seite.
VON Univ.-Prof. Dr. med. Matthias P. Schönermark, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter, SKC Beratungsgesellschaft mbH
Quellen:
Pharmazeutische Zeitung: G-BA will schärfere Regeln für Krebsmedikamente
vfa: Bilanz 2017 - Fortschritte durch neue Arzneimittel
vfa: Frühe Nutzenbewertung: Prüfungen und Verhandlungen - Probleme und Konflikte
GKV Spitzenverband: Arneimittel
GKV Spitzenverband: Fokus: AMNOG-Verhandlungen