Corona-Virus und staatliche Markteingriffe

Der Zusammenhang der beiden Faktoren

Fr, 19.06.2020
Bundesregierung steigt beim Tübinger Biotech Unternehmen Curevac ein

Überraschender Weise wurde diese Woche bekannt, dass sich die Bundesregierung mit 300 Millionen Euro direkt am Tübinger Biotech Unternehmen Curevac beteiligen will. Ziel dieser industriepolitischen Maßnahme sei es, bei der Entwicklung eines Impfstoffes gegen den Covid-19 Virus mitzuwirken und generell wieder mehr Unabhängigkeit im Bereich der Impfstoffentwicklung zu erreichen. 

Der Bund wird ca. 23% des Unternehmens im Rahmen einer Kapitalerhöhung erwerben. Größter Aktionär ist bislang Dietmar Hopp, SAP-Gründer, mit seiner Biotech-Investmentgesellschaft dievini.

Diese erste Maßnahme der Bundesregierung markiert eine Kehrwende in der Industriepolitik im Bereich der Medikamentenforschung, zeigt sie doch die gestiegene Bedeutung, die die Regierung der Biotechbranche eingesteht. Neben diesen Einstieg wurde bereits am Samstag bekannt, dass sich der schwedische Pharmakonzern Astra-Zeneca mit Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden auf einen Deal zur Bereitstellung von 400 Millionen Dosen eines neuen Impfstoffes einigen konnte. Wurde in dieser Branche lange Zeit auf direkte Staatsbeteiligungen verzichtet, lässt sich anhand dieser beiden Beispiele eine Abkehr von diesem Weg aufzeigen. Sollten weitere Maßnahmen dieser Art durchgeführt werden, könnten größere Umwälzungen folgen, die mit weiteren Staatsbeteiligungen und solch hohen Investments einhergehen.

Als auf die Strategie im Rahmen der Markzulassung von neuen Wirkstoffen und innovativen Medikamenten ausgerichtet Unternehmensberatung sitzt SKC an der Schnittstelle zwischen Pharma- und Biotechindustrie auf der einen und öffentlich-rechtlich Institutionen, respektive des Staates, auf der anderen Seite. Wir kennen beide Akteure durch langjährige Erfahrungen und wissen, wie diese und zukünftige Entwicklungen einzuschätzen sind.

Quellen:

Autor: Sebastian Marben, M. Sc.  

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