Der Medizin-Nobelpreis 2018 und Wirkstoffe im deutschen Pharmamarkt
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Univ.-Prof. Dr. med. Matthias P. Schönermark
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J. P. Allison erforschte seit den 90er Jahren einen Antikörper für das Molekül CTLA-4. Auf Basis dieser Forschungen wurde der Wirkstoff Ipilimumab entwickelt, der 2011 zur Behandlung des Melanoms zugelassen wurde. Die Behandlung zeigte einen signifikanten Effekt auf das Gesamtüberleben der Patienten (Hinweis für einen beträchtlichen Zusatznutzen laut G-BA im ersten AMNOG-Verfahren, 2012). Ipilimumab wirkt im Immunsystem des Patienten und sorgt dafür, dass das eigene Immunsystem den Krebs besser bekämpfen kann. Bei Erkrankten blockiert das Molekül CTLA-4 die Aktivierung von T-Zellen und verhindert so deren gezielten Angriff auf die Krebszellen. Durch die Gabe des CTLA-4 Antikörpers (Ipilimumab) wird CTLA-4 inhibiert, wodurch die T-Zell-vermittelte Immunantwort verstärkt wird. Damit stehen anders als bei den bis dato etablierten Therapien nicht mehr die Krebszellen als Ziel der Behandlung im Vordergrund, sondern die sogenannten T-Zellen, also die körpereigenen Abwehrkräfte, des Patienten.
Tasuku Honjo hingegen erforschte als weiteren Immun-Checkpoint-Inhibitor Anti-PD-1 Antikörper. Diese sorgen ebenfalls für eine Aktivierung der körpereigenen T-Zellen und sind dabei sogar noch wirksamer. Zwei Wirkstoffe wurden auf Grundlage dieser Forschung 2015 im deutschen Markt eingeführt - Prembrolizumab und Nivolumab. Diese sind ebenfalls für die Behandlung des fortgeschrittenen Melanoms zugelassen, zusätzlich folgten in den darauffolgenden Jahren die Indikationserweiterungen für nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom, Hodgkin-Lymphom, Nierenzellkarzinom, Plattenepithelkarzinom im Kopf-Hals-Bereich und Urothelkarzinom.
Derzeit wird die Wirksamkeit der Checkpoint-Inhibitoren auch bei anderen Krebsarten als Mono- aber auch als Kombinationstherapie erforscht und gibt so vielen Patienten Hoffnung, die zuvor als unheilbar galten.
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VON Univ.-Prof. Dr. med. Matthias P. Schönermark, Geschäftsführender Gesellschafter und Thora Mrosowsky, M. Sc. Health Economics
Quellen:
Ärztezeitung: Wofür der Medizin-Nobelpreis vergeben wurde
Süddeutsche Zeitung: Medizin-Nobelpreis für Durchbruch in der Krebstherapie
G-BA: Informationsarchiv