USA planen ein Referenzpreissystem für Medikamente - deutscher Preis wird international immer wichtiger

Di, 30.10.2018

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Präsident Donald Trump hat bei einer Pressekonferenz des amerikanischen Gesundheitsministeriums angekündigt, die bisher weitgehend unregulierten Preise für Medikamente mittels der Einführung eines Referenzpreissystems, das sich auf die Preise in anderen Industrieländern bezieht, stärker kontrollieren, d. h. signifikant senken zu wollen.

Die grundlegende Idee folgt dabei einem seit langem in Europa aber auch in Japan eingeführten Prinzip, bei dem die nationalen verhandelten Erstattungsbeträge für Originalpräparate mittels einer spezifischen Berechnungsformel zu einem Referenzpreis umgerechnet werden, der dann als Maßstab für die Preissetzung im jeweiligen Land gilt. Eine Analyse des Department of Health and Human Services hatte ergeben, dass die amerikanischen Medikamentenpreise bis zu fünffach höher liegen als der Durchschnitt eines Portfolios von 16 Industrieländern. Mittels einer Gesetzesänderung soll bereits gegen Ende des nächsten Jahres für den Teil B des Medicare-Systems, der den ambulanten Kostenblock betrifft, dass Referenzpreissystem eingeführt werden. Die Trump-Administration schätzt, dass so bis zu 17,2 Mrd. USD pro Jahr eingespart werden können.

Deutschland und damit die im AMNOG-Verfahren ausgehandelten Erstattungsbeträge wird Teil dieses Länderkorbs. 14 weitere der dafür vorgesehenen 16 Referenzländer beziehen sich ihrerseits auf den deutschen nach-AMNOG-Preis (u.a. Japan), sodass das deutsche Nutzenbewertungs- und vor allem das darauf aufbauende Preisverhandlungsverfahren auf dem größten Pharmamarkt der Welt zu signifikanten ökonomischen Kollateraleffekten führen wird. Insofern steigt die strategische Bedeutung des deutschen Preises und des deutschen Market Access-Prozesses.

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VON Univ.-Prof. Dr. med. Matthias P. Schönermark, Geschäftsführender Gesellschafter

Quellen:
The New York Times: Trump Proposes to Lower Drug Prices by Basing Them on Other Countries’ Costs
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