Startschuss für „pay for performance“ für Arzneimittel in Deutschland

Di, 13.11.2018

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Univ.-Prof. Dr. med. Matthias P. Schönermark
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Hochpreisige Arzneimittel sehen sich einem hohen Erfolgsanspruch gegenüber. Besonders herausfordernd ist die Lage im Gentherapie-Sektor, in dem oftmals eine einzige teure Behandlung über viele Jahre wirkt, sich jedoch erst im Laufe der Zeit rechnet. Doch auch pharmako-chemische Wirkstoffe, wie zum Beispiel viele Krebsmedikamente, müssen ihre hohen Therapiekosten mit exzellenter Wirksamkeit rechtfertigen.

Einen möglichen Ansatz zur Behebung dieses Problems hat Merck für sein Arzneimittel Mavenclad® (Cladribin) bei Multipler Sklerose gewählt: Im Falle eines Nicht-Anschlagens der Cladribin-Therapie übernimmt Merck zusätzlich anfallende Behandlungskosten, sofern Versicherte innerhalb eines Behandlungszeitraumes mit Mavenclad® auf eine Therapiealternative umgestellt werden. Diese Vereinbarung wurde zwischen Merck und der GWQ ServicePlus AG, einem Vertragsdienstleister für Betriebskrankenkassen, getroffen und ist initial auf vier Jahre befristet. Inspiration erfahren hat diese Strategie durch bereits bestehende, teils komplexe Vergütungsmodelle, die in den Vereinigten Staaten praktiziert werden. So gewährt Sparks Therapeutics Krankenkassen Rabatte anhand der Wirksamkeit ihres Produktes Luxturna™, eines Gentherapeutikums. Auch Novartis etablierte Rabattsysteme für sein Produkt Entresto®.

Zukünftig werden wohl auch weitere Unternehmen innovative Erstattungsmodelle entwickeln und einsetzen. Die SKC Beratungsgesellschaft verfolgt diese Entwicklungen mit und publiziert selbst regelmäßig (siehe Gentherapie ante portas – Lösungsansätze für das Erstattungsdilemma). Als eine der führenden Strategieberatung im Gesundheitswesen liegt unser Schwerpunkt u.a. in maßgeschneiderten Preisstrategien für die Pharmabranche.

VON Univ.-Prof. Dr. med. Matthias P. Schönermark, Geschäftsführender Gesellschafter und Dr. Angelika Deichmann

Quellen:
Ärztezeitung: Merck zahlt Mehrkosten für MS-Therapie
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